Der Name der Insel Fuerteventura bedeutet zu Deutsch "starker Wind". Sie ist wohl die älteste der Kanaran-Inseln.
Vor 20 Millionen Jahren haben sich, so vermutet man, die ersten Inseln der Kanaren aus dem Wasser gehoben. Auf der 100 km langen Insel leben heute in nur wenigen Orten 40 000 Insulaner.
Fuerteventura Sehenswürdigkeiten - Zeugen einer langen Geschichte
Die Urbevölkerung, die Guanchen, lebten abgeschieden von der europäischen Entwicklung bis ins 15.Jahrhundert in einer Steinzeitkultur. Da es auf der Insel keine Bodenschätze gibt, kannten sie keine Metalle, auch das Rad hatten sie noch nicht erfunden.
Ihre Kunstfertigkeit richtete sich auf keramische Erzeugnisse und auf die Verarbeitung von Holz, das die Palmenwälder auf den bis zu 800 m hohen Bergen lieferten. Die Urbevölkerung lebte von Ackerbau und Ziegenzucht. Die Menschen wohnten in flachen Häusern aus Naturstein. Ihre Pfeifsprache erlaubte eine Verständigung auch über größere Entfernungen.
In der Odyssee des Homer weden die Kanarischen Inseln als "Die Inseln der Glückseligen" bezeichnet.
Das Paradies hat spätestens mit der Ankunft der Spanier sein Ende.
Im 15.Jahrhunderts erobert der Normanne Jean de Béthencourt im Auftrag der Spanier die Kanaren. Die Kanaren werden von Spaniertn erobert und besiedelt. besiedelten kastilische Eroberer auch Fuerteventura.
Die Spanier brachten höhere Lebensansprüche mit. Um sie zu befriedigen, rodeten sie die Palmenwälder. So hatten sie mehr Platz für die Landwirtschaft. In der Folge ließen Erosion und Absinken des Grundwasserspiegels die Insel weitgehend veröden.
Béthencourt ließ seinen Sitz in der Mitte der Insel, umgeben von Bergen bauen, in der Hoffnung, dort vor anderen Eroberern geschützt zu sein. Diese Hoffnung war trügerisch, heute ist Betancuria in hübsches, aber winziges Nest mit 600 Einwohnern. Die Kirche Santa Maria lockt viele Touristen an, für die Bewohner ist sie wohl etwas zu groß.
Fuerteventura Sehenswürdigkeiten: Morro Jable
Die Insulaner leben von den Urlaubern. 70 % der Erwerbstätigen sind vom Tourismus abhängig. Vielleicht erlebt man deswegen so viele freundliche Menschen. Costa Calma und Jandia wirken, als wären sie nur von Urlaubern und Händlern bewohnt.
Neue Hotels sind in diesen Orten schon im Bau. Bei der Genehmigungsbehörde sollen sich die Anträge stapeln, nicht nur für die Autobahn, die in wenigen Jahren die Touristenorte im Süden mit dem Flughafen in Puerto Rosario verbinden und die schlängelige Asphaltraße ersetzen soll.
Wo Playa Jandia in den Ort Morro Jable übergeht, steht auf einer Anhöhe über dem breiten weißsandigen Strand ein siebenstöckiges Gebäude. An dessen vier Ecken erscheinen runde fensterlose Türme wie angeklebt. Oben bieten sie eine Rundumsicht.
Zöge nicht ein riesiges rotes Schild alle Blicke auf sich, könnte man ein Gefängnis vermuten. Das rote Schild trägt eine Krone über den drei Buchstaben der Hotelkette. Vermutlich soll die Krone die sonst üblichen vier oder fünf Sterne noch übertreffen.
In dem Ort Morro Jable haben sich in neu wirkenden Häusern auch Einheimische angesiedelt, die den Sonnensuchern ihren Aufenthalt angenehm machen. Die Straßen dort sind eng und mitunter so steil, dass das Gehen auf den einspurigen Trottoirs ungemütlich wird. In den Gassen drängen sich die Geschäfte wie im ehemaligen Fischerhafen die Restaurants, die zu erträglichen Preisen kanarische und internationale Küche anbieten.
Wer an kühlen Winterabenden draußen sitzen will, sollte sich ein wärmendes Jäckchen spendieren - dort Brandy genannt. Zu sehen ist nichts als der Umriss der hohen Mole, hinter der sich der überdimensionierte neue Hafen verbirgt.
Am südlichen Ortsausgang von Morro Jable endet abrupt die Asphaltstraße und geht in eine staubige Sandpiste über. Mit unserem gemieteten Kleinwagen dürfen wir sie nicht befahren.
Text und Fotos zu Fuerteventura Sehenswürdigkeiten von Wolfgang Bark,
Berlin
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