Huancayo

Plaza de Armas in HuancayoHuancayo, eine Stadt in den peruanischen Anden ca. 250 km von Lima entfernt, ist die Heimat meiner Freundin Pinky. Daher widmeten wir auch den größten Teil unseres Peru-Besuchs dieser Stadt.

In Huancayo wohnten wir bei Pinky´s Oma und Opa und übernachtete im Mädchen-Zimmer von meiner Freundin. Ihre Familie und Bekannten zeigten uns öfters die Stadt und die Umgebung von Huancayo.

Quechuas in die Nähe von HuancayoNach 7 Stunden Busreise, in die hohen Berge der Anden, erreichten wir von Lima aus Huancayo. Viele Peruaner kauten unterwegs Kokablätter um sich wieder auf das Höhennivea einzustellen.

Für mich war diese Höhe von 3200 m eine große Umstellung, da ich bislang nur das Flachland kannte.

Mir war anfangs leicht schwindlig und ich fand es die ersten Tage sehr anstrengend zu atmen und mich zu bewegen.

Auch der Ölgeruch der Stadt und die wechselnden Temperaturen waren gewöhnungsbedürftig. Tagsüber war es meistens sonnig und sehr warm, aber wenn die Sonne so gegen 18.00 Uhr unterging wurde es ganz schnell frisch.

Verkaufsstand auf dem Markt in HuancayoOft waren wir im Auto mit unseren Freunden unterwegs, um die Umgebung von Huancayo anzuschauen. Wir besuchte Plantagen, wanderten in den wunderbaren Anden oder besuchten die Märkte der Umgebung.

Huancayo ist für seinen großen Markt bekannt. Hierher kommen jeden Sonntag viele Peruaner um ihr Obst, Textilien wie Alpackawolle und Bekleidung, aber auch Kunsthandwerk zu verkaufen.

Pacha Mancha in einfachen Variante / Huancayo Begeistert war ich vor allem von den warmen Alpaka-Pullovern und den gewebten Taschen mit Inka-Muster.

In Huancayo probierte ich zum ersten und einzigen Mal peruanischen Kaffee.

Es war eine Art schwarzer Sirup, gemischt mit heißem Wasser. Ich bin ganz schnell auf Tee umgestiegen, nicht weil das heiße Wasser mit einem grünen Blatt unbedingt so gut schmeckte, aber ich hatte wenigstens nicht den Eindruck, dass es mich umwarf.

katholische Schulgebeude in HuancayoEinen Tag besuchten wir die katholische Schule, in der Pinky und ihre jüngere Schwester viele Jahre Schülerinnen gewesen waren.

Meine Freundin und ich hielten in einer Klasse für Mädchen einen Vortrag über Schweden und berichteten von unseren Erfahrungen über die kulturellen Unterschiede zwischen Peru und Schweden.

Die Schülerinnen waren interessiert zu wissen, was sie in Peru ändern müssten um einen höheren sozialen Standard für die Einwohner zu erreichen.

Kinder am peruanischen Nationaltag in HuancayoAm 28 Juli feiert Peru seine Unabhängigkeit von Spanien. (1821) Der folgenden Tag, der 29 Juli wird als Nationalfeiertag von Peru gefeiert.

Diese Julitage durfte ich in Huancayo erleben. Die peruanischen Flaggen waren überall in den Stadt zu sehen, Schüler marschierten durch die Stadt und spielten Marschmusik und die Stimmung war allgemein fröhlich und mitreißend.

Huancayo besuchte ich ziemlich oft wärend meiner Peru-Reise. Dadurch lernte ich dort viele Menschen kennen. Öfters waren meine Freundin und ich auf Festen, bei Freunden, eingeladen oder wir besuchten Discoteken in der Stadt.

Begrüßungsfest

Der erste Besuch in Huancayo ist mir in besonderer Erinnerung geblieben. An diesem Abend wollten wir spät nach Lima zurückfahren. Zuerst wurden wir an diesem Tag von einigen Bekannten zu einem Fest eingeladen. Die Familie war so erfreut darüber Pinky und ihre schwedische Freundin zu treffen und wollten uns zu Ehren ein Fest machen.

Peruanische Kinder mit eine Gringa / HuancayoWir haben der Familie den ganzen Tag dabei geholfen, ein typisch peruanisches Inka-Gericht „Pacha-Mancha“ vorzubereiten. Für dieses Gericht wird das Fleisch und die anderen Zutaten unter der Erde gebacken, d.h. die Erde dient als Ofen.

Der Abend war nett obwohl ich doch ein bisschen skeptisch war, ob das Essen, das nun in einem Haufen auf dem Tisch lag, wirklich sauber war.

Teller und Besteck bekamen wir keines, es zirkulierten auch nur zwei Gläser herum, aus denen alle abwechselnd tranken (dieses Erlebnis entspricht nicht unbedingt den typischen Gewohnheiten, die ich sonst in Peru erlebt habe).

Eine Stunde vor dem Abschied fühlte ich mich richtig schlecht. Genau im richtigen Timing vor unserer Abreise mit dem Bus von Huancayo nach Lima.

Es wurde eine höllische Reise, 7 Stunden im Dunkeln, bergauf und bergab, ohne Toilette und Toilettenpapier, ohne Pause, im vollbesetzten Bus, mit Leuten rund um mich, die ich nicht kannte. Das kann ich niemanden empfehlen, wenn der Magen krank ist!

Sant Diago – Fest der Erde

Opfertisch bei Sant Diago / HuancayoBesonders faszinierte mich die Landschaft in der Umgebung von Huancayo. Es ist ein landwirtschaftliches Gebiet mit großen Weideflächen zwischen den Bergen.

In Huancayo lernte ich den Besitzer einer Pizzeria kennen. Dieser verdiente sich zusätzlich Geld, als Reiseführer in der Umgebung und mit ihm wollte ich mich später, für ein paar Tage in die Dschungel begeben.

An einem Tag hatte ich, mit zwei anderen Reisenden, die ich in seinem Restaurant kennen gelernt hatte, die Gelegenheit mit auf das Land zu fahren, nicht weit von Huancayo.

Dort feierten die Quechuas, die Ureinwohner der Gegend, ein Fest zu Verehrung der Erde. Das Fest nennt sich Sant Diago.

Während des Sant Diago Festes werden Wein und Kokapflanzen geopfert und es wird getrunken und gefeiert. Während des ganzen Abends spielte eine alte Frau monoton auf eine einzige Trommel, einige haben getanzt. Die Kinder liefen herum und fanden es ganz spannend, das eine „Gringa“ (Blonde) da war.