Lanzarote Tipps von Wolfgang Bark

Lanzarote Tipps: Mit Kamelen zwischen dem Vulkangestein 
Die Vulkaninsel Lanzarote ist ein angenehmer Ort der Ruhe. Selbst Einsiedler haben auf Lanzarote eine Chance.

Lanzarote Tipps: Wiedersehen mit Staunen           

Das kleine Fischerdorf ist nach 8 Jahren nicht wiederzuerkennen. Der alte Ortskern mit einem Tante-Emma-Laden und einer Handvoll Häuschen vor dem kleinen Hafen hat sich aufgebläht, hat zugenommen wie ein fresssüchtiger Säufer, der noch immer nicht genug bekommen hat.

Luxushotels kleben am Uferrand. Sie sind nicht hoch gebaut, aber ihre Türme lassen sie schon von weitem erkennen. Daneben Bungalow-Anlagen mit erstaunlich vielem Grün. Palmen biegen sich im steifen Passatwind, Kakteen widerstehen der Trockenheit, blau schimmern die Hotelpools durch das Grün der Mimosenbäume.

Lanzarote Tipps Strand in Playa BlancaEs hat schon einen besonderen Reiz, nach so langer Zeit wieder an einen Ort wieder zu kommen. Damals waren wir das erste Mal auf den Kanaren. In der Folgezeit haben wir auch auf anderen Inseln an vollen Stränden gelegen.  Nun also wieder Lanzarote.

Langsam bekommen die Erinnerungen Konturen. Auf der Schotterpiste zu den Papageienstränden erinnere ich mich an den staubigen Wüstenpfad nach Playa Blanca, ganz im Süden der Insel. Diesmal habe ich die Asphaltstraße schon als Selbstverständlichkeit genommen.

Lanzarote Tipps: César Manrique

Im Ort führt von Ost nach West eine eigenwillige Promenade zum Hafen, wo unzählige Autos auf die Fähre nach Fuerteventura warten. Der Jachthafen ist noch relativ klein. Für die Reichen der Welt ist wohl der vergrößerte Ort noch nicht exklusiv genug. Seine eigene Harmonie hat er vielleicht gerade deswegen behalten. Der Geist des 1992 verstorbenen César Manrique lebt immer noch bei den Bewohnern. Von einem der Natur angepaßten Leben träumen sie nicht nur, sie versuchen es auch zu gestalten.

So säumen Palmen und rot blühende Aloe die Einfahrtstraße in das Dorf Yaiza, wo die Kronen der allgegenwärtigen Mäuerchen um den Weinstock, um das kleine Feld oder um das Haus weiß gestrichen sind. Die Häuser sind natürlich auch weiß, aber Türen und Fenster sind grün abgesetzt, grün wie die Vegetation. Manchmal auch blau wie das Meer, besonders in seiner Nähe. Das sind die Farben dieser Insel, die nur 60 Kilometer lang ist und viel näher bei Afrika liegt als am spanischen Festland.

Kein schwarzer Reklamestier steht zwischen den rötlich schimmernden Vulkankegeln. Selbst die Kirchtürme wollen hier nicht in den Himmel ragen, die Häuser schon gar nicht. Am Anfang der Prachtstraße von Arrecife verfällt die Ruine des einzigen Hochhauses der Insel, wohl als Warnung vor weiteren Bausünden. Nicht eine einzige Wand ist mit Graffiti beschmiert. Das ist der Geist des César Manrique. Er ist allgegenwärtig, selbst auf der schwarzen Hotelseife ist sein Schriftzug.

Ein bemerkenswertes Beispiel für das Leben in und mit der natürlichen Umgebung ist das Wohnhaus des Künstlers, das nach seinen Ideen zu einem Museum umgestaltet wurde. Von außen sieht es aus wie alle anderen auf der Insel. Kantig, gedrungen, weiß gestrichen.

Es steht auf schwarzem Lavagestein, das von der Eruption 1730 stammt, genau an der Stelle, wo große Luftblasen den eigentlichen Lavastrom unterbrechen. So entstand ein Untergeschoss mit sehr angenehmen Temperaturen im Sommer.

In den oben geschlossenen Blasen befinden sich Sitzgruppen, den Rundungen angepasst. Weiße Streifen hellen das Gestein auf, ebenso die skurrilen Lampen und seltsamen Verzierungen. 

Lanzarote Tipps kleine weiße Kapelle Eine große Blase, die oben den blauen Himmel sehen lässt, hat vor der Sitzgruppe einen Pool, der von einem Brunnen gespeist wird. Ein künstlicher selbstverständlich, denn auf der ganzen Insel gibt es nicht einen echten. Bäume und Blumen spenden Schatten.

Die oberen Räume dienen heute der Ausstellung von Manriqes Arbeiten: Bilder, Skizzen, Keramiken. Große Fenster lassen den Blick über Lavafelder streifen, die bis in den Raum zu reichen scheinen.

Im Hintergrund erheben sich 600 Meter hohe erloschene Vulkankegel. Sehr viele Touristen bezahlen 12 Mark, um dieses Haus zu bestaunen. Hier wurde der Versuch gemacht, mit der natürlichen Umwelt in Einklang zu leben.

Alle Bemühungen, die Natur nach Menschwillen zu formen, sind ja gescheitert.  

Text und Fotos von Wolfgang Bark, Berlin

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