Es ist Winter in Fuerteventura. Und wir sind zum zweiten mal auf der Insel. Das Meer ist grau wie die Wolken, die auch der Wind nicht auseinander treibt.

Fuerteventura Sehenswürdigkeiten für Touristen

Am Strand stehen die Urlauber vor den leeren Liegen, an denen die Sonnensschirme aufragen wie Nägel auf dem Brett eines riesigen Fakirs.

In der Hotelanlage sind bis zu unserem Appartement 55 Stufen zu erklimmen, einige steile Schrägen nicht gerechnet. Im TUI-Prospekt steht "leichte Hanglage" dafür.

Dieses Jahr gelingt es mir nicht, mich in die kanarische Lebensweise einzufügen. Hat vielleicht doch die Erinnerung die Sehnsucht beflügelt, so dass die Realität der Erwartung nicht standhält? Das Appartement übertrifft alle bisherigen auf den Inseln. An den Wänden verbreiten zwei Zeichnungen örtliches Flair.

Sie erinnern an die Zeit, in der auf dieser Insel noch Landwirtschaft betrieben wurde. Auf der einen steht ein Haus, einbezogen in eine Natursteinmauer, auf der anderen zieht ein Kamel, geführt von einem Campesino, einen Hakenpflug durch einen welligen Acker.

Aber ein abstrakter Kandinsky gegenüber vom Fernseher zerstört die Atmosphäre.

Auch der Fernseher verhindert unser Eintauchen in kanarisches Leben. Deutsche Nachrichten, per Satellit transportiert, bestimmen die Essenzeiten zwischen ZDF und ARD. Das erste Abendprogramm ist hier schon um 21 Uhr zu Ende, die Frau geht schlafen.

Die Insulaner gehen um diese Zeit mit Kind und Kegel essen. Die Nachrichten brauchte man eigentlich nicht, denn auch nach längerem Urlaub hat sich bei der Heimkehr nicht eines der bestehenden Probleme gelöst. Das haben wir oft genug erfahren.

Bisher habe ich mich immer um einen Mindestwortschatz Spanisch bemüht. Hier sprechen Verkäufer und Kellner so gut Deutsch, dass sie über unsere Versuche nur mitleidig lächeln. In den Supermärkten sind viele Waren mit Bildern etikettiert, das ermöglicht das Finden ohne Hilfe.

Manche Artikel sind sogar deutsch beschriftet. Ein Deutscher, der schon Jahre auf der Insel lebt und Spanisch lernt, bedauert, dass ihn die Umgebung nicht zum Anwenden des Gelernten zwingt.

Was bleibt an Kanarischem? - Das Essen. Frischer Fisch in allen Gaststätten. Auch wenn mit hiesigen Zutaten nach heimischen Rezepten gekocht wird, gibt es neue Geschmackserlebnisse. Leider sind die Küchen in den Appartements nicht mit den Einrichtungen in deutschen Ferienwohnungen vergleichbar.

Text und Fotos zu Fuerteventura Sehenswürdigkeiten von Wolfgang Bark, Berlin

http://picasaweb.google.de/wolfgangbark33